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So gewinnt die Kanne-Gruppe aus Heede im Ausland Personal

Kanne Group setzt auf Mitarbeiter aus dem Ausland

Gemeinsam Zukunft planen
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Weil konstant die Bewerbungen einheimischer potenzieller Nachwuchskräfte abgenommen haben, setzt die Kanne-Gruppe aus Heede nun vermehrt auf die Ausbildung ausländischer junger Menschen in ihrer Gastronomie und Hotellerie – mit Erfolg. Von zehn Ausbildungsplätzen in der Gastronomie am Standort der Kanne-Gruppe in Heede mit dem Restaurant „Kannelloni“ und dem Grillhaus „Charlie Drys“ sind nach Angaben von Henrik Kanne, Mitglied der Geschäftsleitung, mittlerweile neun mit Mitarbeitern aus dem Ausland besetzt. „Die Zahl der einheimischen Bewerber hat in den vergangenen Jahren konstant abgenommen – schon vor Corona“, sagt Kanne.
Vor fünf Jahren erste Kontakte mit ausländischen Personalagenturen

Das Unternehmen, das unter anderem mit dem Strandhotel Kurhaus auf Juist und im Humboldt-Forum auf der Berliner Spree-Insel weitere gastronomische Betriebe betreibt, habe Kanne zufolge vor etwa fünf Jahren die ersten Kontakte mit Personalagenturen im Ausland aufgenommen. Heute kommen viele Mitarbeiter aus der Türkei, Mexiko, Usbekistan und von den Philippinen.

Für die mietet das Unternehmen in der Umgebung im Emsland voll möblierte und ausgestattete Häuser an, in denen die jungen Menschen in Wohngruppen leben. Ein zur Verfügung stehendes Auto soll sie in ihrer neuen Heimat mobil machen. „Einige wohnen in diesen Häusern in der Umgebung, andere auch hier bei uns im Fasson Hotel“, erklärt Kanne. „Wir waren im Service nie mit großem personellen Überhang ausgestattet gewesen, aber wenn wir unsere ausländischen Mitarbeiter nicht hätten, hätte das unmittelbare Auswirkungen auf die Betriebsführung hier am Standort“, betont Kanne.

Darum schaltet er mit Personalagenturen im Ausland regelmäßig Stellenanzeigen in den jeweiligen Ländern. Bei einem entsprechenden Überhang von Bewerbungen vermittelt Kanne auch in Einzelfällen Personal an Branchenkollegen.

Wartzeit auf ausgelernte Fachkräfte aus dem Ausland
Über Online-Videokonferenzen werden die ersten Gespräche geführt. „Die Bewerber haben dann bereits ein entsprechendes Sprachniveau und viele haben sogar schon ein Studium in der Gastronomie oder Hotellerie absolviert“, berichtet Kanne.

Herausforderungen für das Anwerben ausgelernter Kräfte bildet dem Unternehmer zufolge die Gesetzeslage. „Es kann schon einmal sechs Monate dauern, bis es für einen ausgelernen Koch aus dem Ausland möglich ist, hier zu arbeiten“, so Kanne. Er hoffe auf Vereinfachungen durch das erst vor wenigen Wochen von der Ampel-Kalition verabschiedete Fachkräfteeinwanderungsgesetz.

Eine von den ausländischen Mitarbeitern der Kanne-Gruppe in Heede und mittlerweile für viele Neuankömmlinge aus dem Ausland erste Ansprechpartnerin ist Kiri Anna San José. Die 24-Jährige stammt aus der philippinischen Hauptstadt Manila und hat erst vor wenigen Tagen ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau erfolgreich abgeschlossen.

Seit August 2019 ist die junge Frau in Deutschland. „Ich habe Familienangehörige in Karlsruhe und wollte nicht studieren. Gemeinsam mit meiner Familie bin ich darauf gekommen, mich auf eine Au-pair-Stelle zu bewerben und so kam ich zur Familie von Henrik Kanne und seiner Frau Jana“, erinnert sich San José. Ganze sechs Monate nach dem erfolgreichen Vorstellungsgespräch sei sie in Deutschland angekommen. Zuvor habe sie zahlreiche Sprachkurse absolviert.

Unternehmen soll an Universitäten in Polen und Rumänien vorgestellt werden
„Während meines Jahres als Au-Pair war ich immer Teil der Familie und konnte mich so auch sehr schnell integrieren und habe die Kultur kennengelernt. Während der Gespräche zu meiner Zukunft kam ich dann zur Ausbildung im Hotelfach hier im Unternehmen“, sagt San José.

Die warmherzige und familiär geprägte Kultur ihrer Landsleute vermutet die junge Frau als Grund, warum viele Philippinos im Service in der Gastronomie und Hotelerie arbeiten. „Wir sind einfach so geprägt, dass wir gerne für Menschen sorgen und sie umsorgen“, erklärt San José. Jetzt nach ihrer bestandenen Ausbildung wechselt sie zwischen dem Service im Restaurant „Kannelloni“ und der Arbeit am Empfang im benachbarten Hotel.

Gerade erst in dieser Woche hat der 27-Jährige Sebat Asi sein Bachelorstudium erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen seiner Bachelorarbeit hat er sich mit den Herausforderungen rund um das Besetzen von Ausbildungsstellen in der Gastronomie beschäftigt.

Jetzt ist Asi, der türkische Wurzeln hat, in der Personalabteilung der Unternehmensgruppe tätig und wird sich ebenfalls um das Recruiting kümmern. „Ich habe hier im Unternehmen als Schüler im Service begonnen. Nach etwa zwei, drei Jahren hat man mir das Vertrauen für die Verantwortung von Veranstaltungen geschenkt“, erinnert sich Asi.

Gemeinsam mit Kanne plant er für die Zukunft die direkte Ansprache von potenziellen Nachwuchskräften für das Unternehmen an Universitäten – unter anderem in Polen und Rumänien. „Dort wollen wir die Kanne-Gruppe ebenfalls als attraktiven Arbeitgeber für junge Menschen vorstellen“, so Asi.

Artikel-Quelle: Emszeitung vom 10.07.23

von links nach rechts: Henrik Kanne, Kiri Anna San José, Sebat Asi
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